INSTALLATION AN DER LAINSITZ AM GRENZÜBERGANG GMÜND – ČESKÈ VELENICE, 2001

70 Holzrechen bei Gmünd – České Velenice standen vom 5. bis 19. Mai 2001 für die 30.000 zwischen 1914 und 1919 im Flüchtlingslager Gmünd gestorbenen Ruthenen. Die Rechen waren zu beiden Seiten des Grenzflusses Lainsitz, sowie am Geländer der Lainsitzbrücke installiert.

Die kategorische Standardisierung der Menschen in dem Flüchtlingslager Gmünd, dessen Nähe zu Anhalte- und Arbeitslagern anderer Zeiten durch die hohe Anzahl der Verstorbenen in dem Zeitraum von nur 4 Jahren, deren identitätsloser Zustand, führte zur Wahl des Holzrechens, einem in dieser Zeit und Umgebung gebräuchlichen Werkzeug, als dem Träger einer durch farbenfrohe Umkleidung und Bemalung wiederherzustellenden Persönlichkeit und Individualität, die so in einem Fest der Freiheit wieder auferstehen sollte.

Text von Wolfgang Sohm

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Die Installationen „RechenstandART I“ und „RechenstandART II“ entstanden im Rahmen des Viertelfestivals Waldviertel [mitanound] 2001. Die Herstellung der Holzrechen und „VERMISST“- Schilder erfolgte durch das Caritas Tagesheim Horn. Die Gestaltung der Holzrechen fand in eigenen Projekttagen der Kreativhauptschule Stift Zwettl gemeinsam mit dem Caritas Tagesheim Zwettl und der HLW – Zwettl unter Leitung der Künstlerin statt.

 

Rechenstandart II