Der Immensee ist ein kleiner, wenige Wochen im Jahr gefüllter Waldsee in den Tiroler Bergen. Auf einer Lichtung zwischen Igelskopf und Tajakopf auf rund 1600 m Seehöhe gelegen, wird er regelmäßig von Wildtieren und später auch von den Kühen der nahegelegen Seebenalm zur Wasseraufnahme aufgesucht. Er existiert jedes Jahr nur so lange, wie ihm unterirdische Quellen aus den umliegenden Berghängen mehr Schmelzwasser zuführen, als durch das enge Bachbett am Rande der Lichtung abfließen kann. Schon nach einem kurzen Stück durch den Hochgebirgswald fällt das Wasser über einen Felsabbruch mal rauschend, mal säuselnd hinunter ins Tal.

Die Aufnahmen zu „Underground sources are filling the temporary lake Immensee“ entstanden Anfang Juli 2016, wenige Tage vor dem Versiegen der unterirdischen Quellen rund um den Immensee. Das Hervorquellen des Wassers aus dem Boden und die dabei platzenden Luftbläschen erzeugen ein feines Wispern, Blubbern und Gurgeln. In der Natur sind das kaum hörbare Geräusche, überlagert vom Schall der Flugzeuge, dem Zwitschern der Vögel und anderen Umgebungsgeräuschen. Nur wenn man einige Zeit auf der Lichtung in Stille verweilt, kann man das Wispern der Bläschen und das Rauschen des Immenfalls hören.

Soundscape composition | Immensee 2017
15 min, 4 Kanal-Audioinstallation, Fotoserie

Fotoserie Immensee